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Schechenfilz

Das Schechenfilz ist ein naturnahes Hochmoor, dessen zentraler Bereich mit langsam wachsenden Moorkiefern („Spirken“, Pinus mugo ssp. rotundata) bestockt ist. Die Bäumchen erreichen eine mittlere Höhe von 2 m und sind bis zu 150 Jahre alt. Der mittlere Wasserstand in diesem Bereich, in dem sich auch die ICOS-Messstation befindet, liegt etwa 6 cm unter der Oberfläche. Die Bodenvegetation weist eine starke kleinräumige Heterogenität auf und wird von Torfmoosen, Besenheide und Seggen dominiert. Der wassergesättigte Torfkörper weist eine Mächtigkeit von bis zu 5 m auf. Sein C/N Verhältnis von 45 weist auf die Nährstoffarmut des Standorts hin.

Die Messstation Schechenfilz des KIT/IMK-IFU ist seit 2010 mit einem Ultraschallanemometer CSAT-3 und einem open-path-Infrarot-Gasanalysator LI-7500 bestückt. Im Jahr 2012 wurde das Messsystem durch einen Quantenkaskadenlaser der Firma Aerodyne erweitert, der Flussmessungen von CH4 und N2O ermöglicht. Gleichzeitig wurde in 35 m Entfernung ein zweiter Versuchsturm aufgebaut, der mit einem enclosed-path LI-7200 Gasanalysator und einem open path Laser LI-7700 für Methan-Fluss-Messungen ausgestattet ist. Die jeweiligen Ansaugschläuche sind mit Heizungen ausgestattet worden, wodurch die Kondensation von Wasserdampf und die Abschwächung des Messsignals im hochfrequenten Bereich verhindert wird (das gilt insbesondere für H2O).

Wenige hundert Meter entfernt von den ICOS-D-Eddy-Messstationen werden durch die Hochschule Weihenstephan-Triesdorf regelmäßig manuelle Kammermessungen der verschiedenen Treibhausgasflüsse durchgeführt. Dies geschieht in einem vor 10 Jahren wiedervernässten Teil des Hochmoors entlang eines Gradienten, der die Sukzession während der allmählichen Verlandung widerspiegelt. Die hier gewonnen Daten dienen dem Prozessverständnis der einzelnen Komponenten des Treibhausgasaustausches zwischen dem Hochmoor und der Atmosphäre.

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