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Mooseurach

Der Untersuchungsstandort Mooseurach befindet sich in einem Moorgebiet, das Anfang des 20. Jahrhunderts trockengelegt wurde. Nach einer anfänglichen landwirtschaftlichen Nutzung wurde die Fläche 1967 mit Fichte und Waldkiefer aufgeforstet. Die Bäume haben inzwischen eine mittlere Höhe von 21 m erreicht. Das Entwässerungssystem wird zwar nicht mehr instandgehalten, ist aber immer noch zu einem gewissen Grad funktionstüchtig. Die Torfschicht war in den 1930er Jahren noch 4.4 m dick, während sie heute nur noch eine Dicke von 3.4 m aufweist. Im Laufe von 70-80 Jahren ist somit 1 m Torf verlorengegangen, was einem Kohlenstoffverlust von rund 500 g pro Quadratmeter und Jahr entspricht.

An diesem Standort werden seit Mai 2010 Dauerbeobachtungen zum Spurengasaustausch zwischen einem Nadelwald auf organischem Boden und der Atmosphäre durchgeführt. Zentrale Methode ist die Eddy-Kovarianz-Technik zur Bestimmung der CO2-, H2O- und Energieflüsse mittels eines CSAT-3 Ultraschallanemometers und eines enclosed-path LI-7200 Infrarot-Gasanalysators. Zudem werden drei- bis vierwöchentlich Messungen der Ökosystematmung im Tagesverlauf mittels manueller Gaswechselhauben im Unterwuchs durchgeführt. Zur Komplettierung der Spurengasbilanz werden darüber hinaus CH4- und N2O-Flüsse mit manuellen Haubensystemen an zwei Messpunkten mit je drei Wiederholungen etwa zweiwöchentlich erfasst. Grundwasserstand, Bodentemperaturen in verschiedenen Tiefen und meteorologische Standardparameter im und über dem Bestand werden als Steuergrößen für die Treibhausgasflüsse kontinuierlich aufgezeichnet.

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