Weiter zum Inhalt

Kienhorst (DE-Kie)

52°58' N / 13°39' E

Höhe 63 m über NN

Messhöhe über Grund: 31 m

An der Waldmessstation Kienhorst im Nordosten Brandenburgs werden seit 2009 Eddy-Kovarianz-Messungen zum CO2- und H2O-Austausch durchgeführt. Die Messungen finden im Zentrum der Schorfheide, dem größten zusammenhängenden Waldgebiet Brandenburgs, über einem 115 Jahre alten Kiefernforst statt. Die Bodenvegetation wird von Zwergsträuchern und Astmoosen dominiert. Klimatisch zeichnet sich die Station durch einen mittleren Jahresniederschlag von 585 mm und einer mittleren Jahrestemperatur von 8.2 °C aus.

Die Instrumentierung der Station besteht aus einem Ultraschallanemometer vom Typ Gill R3 sowie einem LICOR LI7500 Gasanalysator. Zusätzlich wird die Strahlungsbilanz wird mit einem Kipp & Zonen CNR4 erfasst. Die Vegetationshöhe im Quellbereich der Messungen beträgt 26 m. Neben den Eddy-Kovarianz-Messungen werden an der Station u.a. auch Daten zu Kronenzustand, Baumwachstum, atmosphärischen Stoffeinträgen, Bodenwassergehalten und meteorologischen Parametern erhoben. Seit 2015 wird durch das Leibnitz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung die Bodenrespiration mittels Fluss-Gradienten-Methode erfasst.

Die Bruttoprimärproduktion an der Station Kienhorst unterlag in den letzten Jahren deutlichen Schwankungen. Im Durchschnitt werden über 60% des durch Photosynthese fixierten Kohlenstoffs wieder veratmet, sodass nur knapp 40% der Bruttoprimärproduktion als mittelfristige CO2-Senke verbleiben.

Der Jahresgang der Bruttoprimärproduktion zeigt einen typischen Anstieg der Photosyntheseraten im Frühjahr und wieder sinkende Werte zum Ende der Vegetationsperiode im Herbst. Analog zur Bruttoprimärproduktion ist auch die CO2-Senkenfunktion des Kiefernbestandes während der Vegetationsperiode am höchsten. Allerdings werden im Winter und zeitigem Frühjahr nur knapp 50% der Photosyntheseleistung wieder veratmet, während der Anteil der Nettoökosystemproduktivität im Spätsommer und Herbst nur noch rund 30% beträgt.

Kontakt

Dr. Alexander Russ, Landesbetrieb Forst Brandenburg, LFE
Ralf Barth, Landesbetrieb Forst Brandenburg, LFE

Nach oben